Peumus boldus: Boldo
In seiner Heimat Chile kann der ansonsten maximal 7 m hohe Boldo eine Höhe
von 20 m erreichen. Seine duftenden kleinen Blüten sind gelblich weiß.
Der Baum ist zweihäusig, das heißt die männlichen und weiblichen Blüten entwickeln
sich auf unterschiedlichen Baumindividuen.
Die immergrüne Art ist leicht an den lederigen, steif-brüchigen Blättern mit der
tief eingesenkten Aderung zu erkennen. Der Blattrand ist nach unten gewölbt; die
Oberfläche mit kleinen Erhebungen besetzt. Frisch und getrocknet sind die Blätter
durch einen aromatischen Duft gekennzeichnet, der sich unvergesslich einprägt.
Man setzt die Blätter in der Volksmedizin als galleanregendes, verdauungsförderndes
und harntreibendes Mittel ein. Es wirkt krampflösend und soll auch bei Rheuma und
gegen Wurmbefall helfen. Man nützt die Blätter frisch oder getrocknet als Tee.
In der Homöopathie wird Boldo ähnlich, nämlich bei Erkrankungen des Verdauungstraktes
und bei Leber-und Gallebeschwerden eingenommen. In größeren Mengen eingenommen ruft
Boldo Brechreiz hervor und kann durch das Alkaloid Boldin lähmend wirken. Traditionell
verwenden die Machi, die weiblichen Schamanen der Mapuche-Indianer in Chile,
Boldoblätter als Räucherwerk Boldo wird als Medizinalpflanze in Algerien angebaut.
In Chile besteht zunehmend die Gefahr, dass die Naturbestände durch steigende
nationale und internationale Nachfrage übernutzt werden.
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Peumus boldus: Boldo (MP3, 648 KB)
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